Donnerstag, 31. August 2006
Am Sterbebett stehen.
Letzte Worte: Was gibt es zu reden, was noch anzuvertrauen?
Tier müsste ich sein, verenden können müsste ich. Ein Junges, das noch einmal zurück blickt, bevor es mit dunklen Augen dem Mond folgt.

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Mein Leben...
...es geht vorüber in dem Gefühl, dass morgen ein neues Leben beginnt.

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Sonntag, 13. August 2006
Regen!
Mit festem Schuhwerk durch den Regen, das ist mir lieber als "ice in the sunshine".
Viel besser erinnern kann ich mich im Regen. Und es tut mir gut, mich zu erinnern. An die wundervollen Augenblicke meiner Kindheit. Wie ein mit Bildern reich geschmückter Papierdrache war ich da, der frei am Himmel flattert, und doch immer um die Hand weiß, die liebevoll ihn hält.
Wenn ich mich so erinnere, ist der Regen mir eine Mahnung. Vorbei ist es. Vorbei. Vorbei. Vorbei. Wo früher Heimat war, ist jetzt nur totes Holz. Selbst halten muss ich mich nun, wenn ich fliegen will. Niemand mehr, der mich fängt, sondern nur das Bild eines Kadavers am Rande einer Landstraße: "Oh, ein Vogel."

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Am Ende...
...da will ich keine Hand halten, sondern eine weite Wiese unter mir spüren. Die Sterne will ich dann sehen, den Wind fühlen, einmal noch das Leben, wie es wahrhaftiger nicht sein kann.
Die Krähen, die von den Wipfeln aus mein Sterben beobachten, sie werden mir mehr Messe sein als jeder Geistliche.

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Donnerstag, 20. Juli 2006
Mein Problem ist vielleicht...
…dass ich gerne eine Gerade hätte, wo es nur kleine Kreise gibt.

Und was ist, wenn der Sinn meines Lebens sich darin erschöpft, eine Kugel abzulenken von dem Kameraden, der durchkommen soll?

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Mittwoch, 19. Juli 2006
Away.
Seltsam ist es, einfach so aus dem Leben heraus bis zur nächsten Ecke zu laufen, dann bis ans Ende der Straße, weiter bis zum Ortsausgang, und sich plötzlich auf offener Landstraße wieder zu finden, und nicht mehr aufhören zu können mit dem Laufen. Als wäre alles vorher ein leichthin erzählter Witz gewesen.

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Dienstag, 18. Juli 2006
Zero.
Ein leidenschaftlicher Läufer bin ich. Kilometer um Kilometer hinauf zum "Runners High". Alleine laufe ich. Alleine unter einem endlosen Horizont. Nur der Wind und ich.
Gedanken kommen mir dann, wie ich sie sonst nicht habe. Über Sachen, Menschen, über mich. Gedanken, für die wenig Raum ist im Alltag. Weil sie nicht den Schneid haben, nicht die Kraft, nicht die Überzeugung, die ich brauche, meinen Alltag zu bewältigen. Trotzdem sind die Gedanken da. Immer wieder.
Hier, fernab von meinem offiziellen Ich, sollen die Gedanken ein Stück weit stehen dürfen. Als ein Bruchteil von dem, was ich hätte sein können.

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